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Nach den Regeln der Flimmernacht, auf der Sonnenstich Premiere hatte, wurde dieser Film also komplett in der Kamera geschnitten.

Diese Arbeitsweise erfordert viel Disziplin und genaue Planung. Jedes Take ist nur einmal möglich, die Kamera muß exakt im richtigen Moment gestartet und keine Sekunde zu früh oder zu spät gestoppt werden.
Vor allem muß das Material genau eingeteilt werden. 15m Super 8, nicht mehr und nicht weniger. Der Abspann muß noch drauf passen, es soll aber am Ende auch nichts übrig sein. Hilfsmittel dabei: Eine ungenaue Meteranzeige, Kopfrechnen und Feingefühl.

Sonne Faulpelz
Beine
Kameramann Jo Die Dreharbeiten fanden im Mai 2004 statt. Leider spielte das Wetter nicht mit, so mußte ständig der Wetterbericht im Auge behalten und jedes Wolkenloch genutzt werden.

Am ersten Drehtag entstanden die Anfangs-titel und die ersten Einstellungen mit dem Mann. Diese Szenen wurden auf einem leeren Platz in der Nähe der Offenburger Eishalle gedreht. Möglichst groß und trist sollte der Platz sein. Hier gab außerdem die Möglichkeit von einer Brücke aus die Einstellung von oben zu drehen.

Der zweite Drehtag sorgte für Aufsehen in Offenburg. Am Vormittag wurde nochmal auf dem gleichen Platz gedreht, wo unsere nur leicht bekleidete Frau zum Blickfang für die Fahrgäste in der Zügen der benachbarten Rheintalbahn wurde. Vor allem von einem vorbeifahrenden Bauzug gab es lauten Applaus!
Die knallig-bunte Szene, in der auch der Mann seine Hüllen verlor, entstand anschließend im Offenburger Stadtpark...

Am Strand
Im Stadtpark
Wunde
Drehtag 3 und 4 fanden am Baggersee in Waltersweier statt. Hier entstanden die Verbrennungs- und Kampfszenen.
Zunächst standen je eine knappe Stunde Maske für Marco auf dem Programm. Mit einer speziellen Latexmaske wurden die Verbrennungswunden simuliert. Hätte der gute Marco nur wie empfohlen seine Rückenhärchen rasiert, wäre ihm einiges erspart geblieben. Aber selbst beim zweiten Mal hat er nichts daraus gelernt...

Bei den Special-Effects haben wir tief in die Trickkiste gegriffen. Alles wird hier nicht verraten, nur so viel: Ein großer Teil des Filmes wurde in Stop-Motion Technik realisiert, bei der jedes Bild einzeln aufgenommen wird. Die spezielle Form dieser Technik, bei der auch Personen animiert werden, nennt man übrigens Pixilation. Um flüssige Bewegungen und saubere Übergänge zu bekommen ist hier größte Präzision nötig, vor allem da weder Kontrolle noch Korrektur möglich sind. Ein paar sehr kleine Fehler haben sich dann doch eingeschlichen, aber mal ehrlich, die machen doch letztlich den besonderen, trashigen Charakter von Sonnenstich aus!
Kleines Suchspiel: In Sonnenstich läßt sich der sagenumwobenen G-Punkt finden...

Die Auto-Szene fand anschließend in der Nähe der Rheinbrücke Altenheim statt. Anschließend war Drehschluß für Silke...

Für die Schlußszene ging es am letzten Drehtag an den Baggersee in Meisenheim. In der dortigen Mondlandschaft mußte Marco nochmal leiden. Denn so warm wie sein Outfit vermuten ließe war es nicht. Vor allem der feuchte Schlamm durch den er Barfuß waten mußte war eisig.

Schon während des letzten Drehs mußte für die Endetitel nochmal genau kalkuliert werden: Anzahl Standzeiten der Titel wurden Bildgenau ermittelt und das obwohl die Meteranzeige eigentlich nur grobe Schätzungen zuläßt. Hier gab es bei der Premiere nochmal Schweißperlen auf der Stirn des Kameramannes Joachim. Ist alles drauf? Oder stehen die Logos zu lange?
Perfekt! Immer noch fast unglaublich daß auch am Ende alles so genau gepaßt hat.

Schock
Maske-Animation
Maske Endetitel Aufnahme
Logos